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Aus unserer Abteilung: Kindersportschule

Warum eigentlich KiSS

 Warum eigentlich KiSS: Teil 1

 

„In der KiSS geht es doch „nur“ darum, die Kinder zu beschäftigen und Ihnen eine Freude zu bereiten. Sie sollen einfach ein wenig Spaß haben“. Vordergründlich stimmt das auch, JA, was aber wirklich hinter dem Konzept steckt bleibt vielen verborgen. In dieser Ausgabe unserer Vereinszeitung wollen wir Euch deshalb vorstellen, was unsere Philosophie/Idee vom Sportunterricht mit den Kindern auszeichnet. Zunächst einmal ist es richtig, dass unsere Übungsleiter und wir einen guten Job machen, wenn die Kinder die Sporthalle mit einem Lächeln verlassen und sich schon wieder auf die nächste Sportstunde freuen. Den Kindern Spaß am Sport und der Bewegung zu vermitteln ist und bleibt unser Hauptanliegen. Wir sehen es als höchstes Gut an, was wir jungen Menschen im Zusammenhang mit Sport mitgeben können.

 

Jeder von uns Erwachsenen kennt das Phänomen des sog. „inneren Schweinhundes“, den es allzu oft zu überwinden gilt, bevor man einer Sache nachgeht. Insbesondere im Sport erscheint er uns allzu oft sehr groß. Geht man einer Sache aber mit Spaß und Freude nach, ist dieser „Schweinehund“ gar nicht mehr so groß, wie er einmal wirkte. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass das langfristige Aufrechterhalten einer sportlichen Betätigung in engem Zusammenhang mit den Motiven einer Person zum Sporttreiben steht. Liegt meine Motivation zum Sporttreiben z.B. darin „Fit zu werden, Abzunehmen, eine gute Figur zu bekommen (etc.)“ ist es deutlich schwieriger dauerhaft dabei zu bleiben. Mit dem Erreichen des Ziels endet allzu häufig auch das „Sportlen“ wieder. Liegt meine Motivation aber darin, dass mir eine sportliche Betätigung ganz einfach Spaß macht, mir also die Betätigung an sich gefällt, fällt es mir sehr viel leichter dauerhaft dabei zu bleiben.

 

Mit unserer Vorstellung vom Sportunterricht wollen wir versuchen eben genau hierfür einen Grundstein zu legen: die Kinder sollen mit dem Sporttreiben Spaß und Freude, also etwas Positives in Verbindung bringen. Sie sollen Ihn nicht als Mittel zum Zweck oder gar als Zwang ansehen, um irgendetwas Anderes zu erreichen. Die größte Motivation für ein „lebenslanges“ Sporteln liegt ganz einfach im Sporteln selbst. Im Sinne der Prävention (von Bewegungsmangel) hat unsere Arbeit mit den Kindern damit auch einen hohen gesundheitlichen Wert. Bewegung ist die Grundlage für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Ärztliche und sportärztliche Untersuchungen zeigen, dass die kognitive und motorische Entwicklung in einem engen Zusammenhang stehen. Immer mehr Kinder bewegen sich jedoch immer weniger – besonders in den Städten fehlen Spielräume und so auch die Möglichkeit, mit Freunden im Freien zu toben. Bereits im Vorschulalter leiden zwischen 25% - 40% unserer Kinder an motorischen, koordinativen und psychischen Schwächen sowie an Übergewicht, Organleistungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten. Sogar Altersdiabetes und Ansätze von Osteoporose sind im Kindesalter keine Seltenheit mehr. Um eben diese bewegungsmangelbedingten Beschwerden und Erkrankungen vorzubeugen gewinnt eine frühe und qualitativ hochwertige Bewegungs- und Sporterziehung in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung.

 

Nicht nur dass Spaß und Freude unser Leben lebenswerter machen, NEIN, mit der Förderung dieser Motive können wir auch einen Beitrag zur Gesundheit leisten. „Es geht also natürlich „NUR“ darum, den Kindern eine Freude zu bereiten und mit Ihnen Spaß in der Turnhalle/Sportstunde zu haben.“

 

Warum eigentlich KiSS: Teil 2

 

In der letzten Ausgabe unserer Vereinszeitung wollten wir Euch aufzeigen, warum wir der Vermittlung von „Spaß“ an Bewegung und Sport in der Kindersportschule einen solch hohen Stellenwert zuschreiben. „Spaß“ ist einfach der pure Motivationsfaktor und kann einen Beitrag dazu leisten sich ein Leben lang an eine sportliche und damit auch gesundheitsfördernde Verhaltensweise zu binden. Natürlich sollen in der KiSS nicht ausschließlich kognitive Komponenten gefördert werden. Auch die motorische Grundausbildung der Kinder/Jugendlichen ist eines der Kernziele in unserem Konzept. Ziel ist es, die Kinder auf Basis pädagogischer, entwicklungsphysiologischer und aktueller trainingstheoretischer Erkenntnisse durch eine qualitativ hochwertige, ganzheitliche und sportartübergreifende Bewegungsausbildung zu fördern.

 

Getreu dem Motto „Früh beginnen, spät spezialisieren“ erhalten die Kinder in der KiSS eine umfassende sportliche Grundlagenausbildung, ohne dass sie sich für eine spezielle Sportart entscheiden müssen. Der KiSS-Unterricht berücksichtigt dabei die sensiblen Phasen der motorischen Entwicklung und soll einer frühzeitigen und einseitigen Spezialisierung entgegenwirken. Dabei stehen die Entwicklung koordinativer Grundfähigkeiten und der allgemeinen sportlichen Handlungsfähigkeit im Vordergrund. Durch das sportartübergreifende Konzept soll den Kindern die Welt des Sports in all seinen Facetten aufgezeigt werden, sie sollen den verschiedensten Bewegungsaufgaben ausgesetzt sein und einen Einblick in eine Vielzahl von Sportarten bekommen, um so ihre Neigungen und Talente herauszufinden. Eine Spezialisierung im Sinne der Ausübung einer bestimmten Sportart, welche optimaler Weise den persönlichen Interessen des Kindes entsprechen sollte, erfolgt erst später – am besten in einer der Abteilungen des MTV.

 

Was spricht eigentlich für eine breite motorische Grundausbildung und gegen eine zu frühe motorische Spezialisierung? Im Gegensatz zu einer frühen Spezialisierung, welche nur auf das Ausführen einer einzigen Sportart ausgerichtet ist, wird durch eine ganzheitliche motorische Ausbildung das Bewegungslernen im Allgemeinen verbessert. Eine breite motorische Grundlage bildet das (Bewegungs-) Fundament, auf welches die Kinder im weiteren Verlauf ihres Lebens aufbauen können. Dabei gilt: „je breiter das Fundament, desto stabiler die Unterlage“. Die Anpassungsfähigkeit der Kinder, sich auf neue/andere Bewegungsaufgaben einzustellen, wird deutlich erleichtert.

 

Selbst im Leistungssport findet heutzutage ein Trend statt, der von einer zu frühen Spezialisierung abweicht. Man konnte beobachten, dass Kinder und Jugendliche Quereinsteiger, die in ihrer frühen Kindheit diverse Sportarten ausprobieren durften, sehr schnell das Leistungsniveau von bereits etablierten Sportlern, die seit Jahren nur diesen einen Sport ausführen, erreichen konnten und teilweise deutlich über deren Leistungsniveau hinaus geschossen sind. Zudem wird einer einseitigen Belastung, welche im weiteren Verlauf des Lebens zu körperlichen Beschwerden (u.a. Muskuläre Dysbalancen; Überlastungssymptome; etc.) führen könnte, vorgebeugt.

 

In diesem Sinne lasst uns „früh beginnen und spät spezialisieren“.

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