Aktuelles

Aus unserer Abteilung: Kindersportschule

Deutscher Motorik Test - Die Abrechnung

Wer sich an die letzten beiden Vereinszeitschriften erinnert, hat vielleicht auch noch die beiden Artikel über die KiSS im Kopf. Es ging dabei hauptsächlich um die Erklärung eines Konzeptes, das sich im Moment bayern-, ja sogar deutschlandweit immer mehr ins Vereinsleben drängt. Den Kindern sollen durch vielfältigen Sportunterricht möglichst umfassende motorische, soziale und sportliche Kompetenzen altersgerecht vermittelt werden. Der Spaß an der gemeinsamen Bewegung steht dabei immer im Vordergrund. 

KiSS Motorik2

 

Klingt erstmal gut, doch das tut auch unser Bruttogehalt. Was davon wirklich übrig bleibt steht auf einem anderen Blatt und das sieht dann oft gar nicht mehr so rosig aus. Ist das bei der KiSS nun auch so? Spaß schön und gut aber den hab ich wo anders auch, wieso also KiSS?

 

Das habe ich mich auch gefragt und die Untersuchung motorischer Unterschiede unserer KiSS -Kinder zu nationalen Normwerten Gleichaltriger zum Thema meiner Abschlussarbeit an der Technischen Universität München gemacht.

 

Wer bin ich eigentlich?

Der ein oder andere kennt mich vielleicht schon, mein Name ist Michael Fischer und ich arbeite seit dem Abschluss eines Fachpraktikums vor zwei Jahren als Übungsleiter in der Kindersportschule des MTV. Zeitgleich habe ich „Wissenschaftliche Grundlagen des Sports“ an der Technischen Universität München studiert und dieses Studium mit meiner Abschlussarbeit über die KiSS Ende März diesen Jahres abgeschlossen. Zur Zeit des Studiums waren die KiSS Stunden eine willkommene Ergänzung zur eher trockenen Theorie in den Hörsälen und erwiesen sich dabei als nicht minder lehrreich.

 

Brutto = Netto?

Jetzt aber genug von mir und wieder zurück zu den Kindern.
Um das Ergebnis meiner Arbeit repräsentativer zu gestalten entschied ich mich dazu Kinder im mittleren bis späten Grundschulalter (8 – 9 Jahre) zu testen, die schon mindestens zwei Jahre regelmäßig KiSS-Kurse besuchten. Insgesamt wurden dabei 84 Kinder dem „Deutschen Motorik Test“ unterzogen von denen 39 Kinder die oben genannten Kriterien erfüllten.
Der „Deutsche Motorik Test“ wurde 2006 von der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaften in Zusammenarbeit mit der Sportministerkonferenz entwickelt und wurde seither bundesweit zur Überprüfung der motorischen Leistungsfähigkeit im Kinder- und Jugendalter eingesetzt.


Er umfasst insgesamt acht Testaufgaben, die in ihrer Summe die motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination repräsentieren:

KiSS Motorik3

ü    20m Sprint
ü    Seitliches Hin- und Herspringen
ü    Rumpfbeuge
ü    Liegestütz
ü    Sit-Ups
ü    Standweitsprung
ü    Balancieren rückwärts
ü    6min-Lauf

 

Wieso die verschiedenen Farben? Um nicht zu tief in statistische Details zu gehen spiegelt die „Testaufgaben-Ampel“ die Ergebnisse der KiSS-Kinder wider. Die 39 Kinder die in die Auswertung der Arbeit mit aufgenommen werden konnten wurden in vier Gruppen unterteilt:
8-jährige Mädchen, 9-jährige Mädchen, 8-jährige Jungs und 9 jährige Jungs.
Bei einer Testaufgabe in Grün befinden die Ergebnisse von mindestens drei dieser vier Gruppen statistisch signifikant (= eindeutig) über dem nationalen Durchschnitt für die jeweilige Altersklasse und das Geschlecht.
Bei einer Testaufgabe in Gelb liegen mindestens zwei von vier Gruppen signifikant über dem Durchschnitt und bei einer Testaufgabe in Rot weniger als zwei von vier Gruppen.

KiSS Motorik1

 

Der normierte Mittelwert der KiSS -Kinder über alle acht Testaufgaben liegt dabei bei 79%. Das bedeutet, 78% der 8 – 9 Jährigen Kinder in Deutschland schneiden bei den Testaufgaben schlechter ab als der Durchschnitt unserer KiSS -Kinder.

Blickt man auf die Ampel und diese Zahlen scheint Konzept der Kindersportschule also nicht nur bloße Theorie zu bleiben.

 

Für mich persönlich ist das Ergebnis natürlich wahnsinnig schön, aber nicht überraschend. Wenn ich sehe mit welcher Begeisterung die Kinder in die Kurse kommen dann ist für mich das Ergebnis ein Resultat aus einer guten Zusammenarbeit von Kindern und Trainern im Rahmen eines sinnvoll strukturierten Lehrplanes. Letztendlich schließt sich dadurch der Kreis und wir sind wieder beim Spaß angekommen. Welches Kind besucht zwei Jahre lang begeistert Sportkurse wenn es keinen Spaß daran hat? Sehen Sie!

 

 

In diesem Sinne, bleiben Sie sportlich.

 

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